Fasten, beten und Almosen geben - Teil 1
Mit diesen Empfehlungen beginnt am Aschermittwoch, ganz handfest, die österliche Fastenzeit.
Vor ein paar Tagen rief mich Jonathan Steigert an und fragte, ob er wieder eine Sammelaktion in unserer Kirche in Reichenbach für die Menschen in der Ukraine durchführen könnte. Am 24. Februar jähre sich der Krieg in der Ukraine. Jonathan ist intensiv mit den „Ukrainern in Karlsruhe“ in Kontakt, die nach wie vor Lastwagentransporte in die Krisenregion organisieren und zudem Geldspenden entgegennehmen.
Als ich ihm zuhörte, merkte ich, dass Jesus im Evangelium ganz schnörkellos und direkt von etwas ausgeht. Nämlich dass wir uns, um uns neu auszurichten und Gott zu begegnen, mit drei Dingen aktiv einbringen können: fasten, beten und Almosen geben.
Also, Hausaufgabe für die Fastenzeit: fasten, beten und Almosen geben. Das ist eigentlich eine sehr einfache Betriebsanleitung, wir müssen uns nicht durch 40 Seiten Kleingedrucktes lesen.
Ja, es ist ganz handfest gemeint. Wenn Sie gleich zu Beginn dieser Fastenzeit mit dem „Almosen geben“ beginnen möchten, dann könnten Sie das in Reichenbach in der Kirche beim Seiteneingang tun. Das ist nur ein Vorschlag, es gibt viele Menschen, die unsere Hilfe brauchen.
Herzliche Grüße, auch im Namen des Seelsorgeteams, der Sekretärinnen und der Webmasterin,
Ruth Fehling
Ps: Sie können das entsprechende Evangelium unter Mt 6 nachlesen.
Fasten, beten und Almosen geben - Teil 2
Heute möchte ich mit Ihnen einen Schritt weitergehen. Zum Beten.
Auch hier meint es Jesus ganz handfest. Manche von uns beten sehr regelmäßig, anderen fällt das richtig schwer. Erinnern Sie sich noch an die Umfrage, die Hr. Ret in einem Gottesdienst gestartet hatte und an die Veröffentlichungen von Gebetszeugnissen aus unserer Kirchengemeinde?
Wenn Sie sowieso „gut“ im Beten sind, dann einfach weiter so. Dieser Text ist eher für die, die sich schwer tun damit: Wie soll ich beten? Mit welchen Worten? Hört mich Gott überhaupt?
Dazu ein ganz handfester Tipp, um mit dem Denken aufzuhören und mit dem Beten zu beginnen.
- Wählen Sie sich in Ihrem Alltag EINEN Ort, an dem Sie am Tag mehrfach vorbeikommen. Z.B. die Treppe im Haus. Oder der Augenblick, in dem Sie auf`s Fahrrad steigen. Oder die Toilette. Oder den Kühlschrank in der Küche. Markieren Sie diesen Ort mit etwas, das Ihnen auffällt, und Sie daran erinnert: Hier ist mein Gebetsort.
- Suchen Sie sich einen ganz kurzen Gebetssatz aus. Dazu drei Beispiele: Wenn Sie das Gefühl haben, dass Sie gerade ganz ausgebrannt sind, könnte das sein: „Gott, ich bin so erschöpft. Kannst du mir helfen?“ Wenn Sie das Gefühl haben, Gott hört Sie gar nicht, dann könnte der Satz so lauten: „Gott, hörst Du mich überhaupt?“ Oder, wenn Sie fröhlich und leicht sind: „Danke, Danke, Danke – Gott.“ Schreiben Sie sich diesen Satz, wenn nötig auf, und hängen Sie ihn sich an den Gebetsort.
- Nehmen Sie sich für je einen Tag vor: Wenn ich an meinem markierten Ort bin, dann spreche ich diesen einen Satz, den ich mir überlegt habe. Das tun Sie dann einige Male am Tag. Und für den nächsten Tag nehmen Sie sich das wieder vor. Sprechen Sie einfach nur diesen einen Satz. Hören Sie seinen Klang. Achten Sie auf Ihr Gefühl. Weiter muss nichts passieren.
Vielleicht verändert sich etwas in diesen Tagen, vielleicht auch nicht.
Auf jeden Fall ist dies eine ganz leichte Methode, sich kurz mit Gott zu verbinden. Es ist wie kurz „online“ sein.
Viele Grüße und eine gesegnete Fastenzeit, auch im Namen des Seelsorgeteam, der Sekretärinnen und der Webmasterin,
Ruth Fehling