Eine konstruktive und positive Atmosphäre wehte durch das Gemeindezentrum Herz Jesu in Ettlingen, als am 15. Juni 2023 die Pfarrgemeinderäte und Stiftungsräte der neuen Ettlinger Pfarrei gemeinsam einen großen Schritt in Richtung Zukunft gegangen sind. Bei ihrer Zusammenkunft befassten sie sich mit der künftigen Arbeitsweise sowie der Frage, welchen Namen und welchen Sitz die neue Pfarrei haben wird.
Die neue Ettlinger Pfarrei wird, ebenso wie die neue Kirchengemeinde, voraussichtlich den Namen „St. Martin Ettlingen” tragen. Dafür hat sich die Vollversammlung der Pfarrgemeinderäte ausgesprochen. Bis zur Errichtung der neuen Pfarrei Anfang 2026 wird eine reduzierte Vollversammlung sich um wichtige Entscheidungen kümmern. Zu deren Vorsitzenden wurde Werner Stoll gewählt, zur stellvertretenden Vorsitzenden Martina Kastner.
Die Vollversammlung der Pfarrgemeinderäte des Gebiets einer neuen Pfarrei ist für alle Entscheidungen zuständig, die die Gesamtheit der neuen Pfarrei betreffen. Bis zum 1. Januar 2026 der neue Pfarreirat der neuen Pfarrei seinen Dienst antritt. So sieht es das „Vorfeld-Entscheidungen-Gesetz“ (VEG) des Erzbischofs vor. Die Pfarrgemeinderäte der einzelnen Seelsorgeeinheiten bleiben solange bestehen und beschließen wie bislang über Angelegenheiten, die die jeweilige Seelsorgeeinheit angehen.
Da sich bereits abzeichnet, dass Sitzungen der Vollversammlung mehrmals jährlich notwendig sein werden, eröffnet das VEG die Möglichkeit, neben der ordentlichen Form der Vollversammlung sich auf die Arbeitsweise in einer reduzierten Vollversammlung zu einigen, die aus Delegierten der jeweiligen Pfarrgemeinderäte besteht. Die Ettlinger Vollversammlung entschied sich beinahe einstimmig für diese Arbeitsweise. Jede Seelsorgeeinheit entsendet drei Delegierte, hinzu kommt der priesterliche Projektkoordinator. Somit wird das Gremium aus 19 Personen bestehen. Zum Vorsitzenden wurde mit großer Mehrheit Werner Stoll gewählt, der bereits den Vorsitz des Dekanatsrats innehat. Die Wahl zur Stellvertreterin fiel auf Martina Kastner, die sich bereits vielfältig in kirchlichen Gremien engagiert.
Neben der Entscheidung über die künftige Arbeitsweise der Gremien war die Vollversammlung aufgefordert, ein Votum über den Sitz und den Namen der neuen Pfarrei abzugeben. Dieses wird dem Erzbischof vorgelegt, welcher schließlich die Entscheidung darüber treffen wird. In der Frage nach dem formalen Sitz der neuen Pfarrei votierten die Pfarrgemeinderäte einstimmig für Ettlingen. Ebenfalls galt es, sich für ein Patronat der neuen Pfarrei zu entscheiden, wobei diejenigen der bestehenden Ettlinger Pfarreien St. Martin, Herz Jesu und Liebfrauen zur Wahl standen. Mit deutlicher Mehrheit fielen die Stimmen auf St. Martin. Damit steht das Votum in der Kontinuität der mit Abstand ältesten Kirche der Region.
Im Anschluss an die Vollversammlung der Pfarrgemeinderäte kamen die Stiftungsräte der Seelsorgeeinheiten der neuen Pfarrei St. Martin Ettlingen zu einer eigenen Vollversammlung zusammen. Ihre Aufgabe war, analog zur vorangegangenen Vollversammlung der Pfarrgemeinderäte, sich über die künftige Arbeitsweise zu einigen. Einstimmig fielen die Stimmen auch in dieser Runde auf eine reduzierte Vollversammlung, in welche jede Seelsorgeeinheit zwei Personen entsendet. Zusammen mit dem priesterlichen Projektkoordinator wird diese Versammlung somit 13 Mitglieder umfassen. Der Vorstand besteht aus vier Personen. Zum Vorsitzenden wurde Martin Heringklee gewählt, außerdem stehen Johannes Winter, Giorgio Bassis und Werner Seifried der Versammlung vor.
Mit Zuversicht und Vertrauen gehen wir weiter auf dem Weg zur neuen Pfarrei St. Martin Ettlingen und freuen uns auf den weiteren gemeinsamen Weg.
Text: Tobias Tiltscher